29.02.2008
hinterm Haus...

...sieht's aus wie im Märchenwald. Und manchmal hüpft der dicke Kater in die Butze, aber nur wenn keiner guckt. So richtig kann ich noch nicht glauben, dass ich jetzt echt hier lebe... all die kleinen Strassen, versteckten Plätze, der portugiesische Singsang, der strahlend blaue Himmel, der durch die stehengelassenen Hausfassaden leuchtet... Nachts die Lichter der Stadt, die wirren Plätze, Nachtbäckereien, tausend Geschichten, millionen Momente... kann mich mal wer kneifen?


"Entre o sono e sonho, // Entre mim e o que em mim // É o quem eu me suponho // Corre um rio sem fim." F. Pessoa
27.02.2008
it's safe, trust me!

Mein legendäres Treppenhaus. Das war ich nicht, das war schon so! Die Neigung der Stufen wurde nicht aus sensationslüsternen Motiven ins Bild montiert. Und die Wohnung, die ist gottseidank aus einem anderen Holz geschnitzt...
25.02.2008
... und ganz nebenbei: que lindo!!!
até que enfim!
...eu tenho um quarto próximo do praça marques de pombal! é mais o menos bonito mas muito central... pois finalmente sou alfacinha!

Der Weg dahin war allerdings ziemlich abenteuerlich... am Samstag bin ich fast verzweifelt, bis zum späten Nachmittag kein Zimmer in Aussicht, nicht mal ein bezahlbarer Schlafplatz! Der ganze Tag eine einzige Odysse durch die Stadt und dutzend Zimmer ohne Fenster, schon vergeben, erst in 3 Wochen frei... Und dann plötzlich zwei Anrufe... Und meine beiden Probleme waren innerhalb von fünf Minuten gelöst.
Sehr alfacinho... sehr Lissabon.

Até logo!
20.02.2008
dou em douido!
1. Fasse einen Plan.
2. Berücksichtige alles was schiefgehen könnte.
3. Berücksichtige alles was gutgehen könnte.

4. Trinke einen Kaffee.

5. Beginne mit der Ausführung des Plans. Punkt 2 und 3 werden eintreffen.

6. Trinke einen Kaffee.

7. Während des Kaffeetrinkens bemerkst du: dein Plan ist grade irgendwie endgültig gescheitert. Ein schneller Bica ist jetzt genau das Richtige für dich.

8. Aus dem Nichts taucht eine neue, völlig verrückte Möglichkeit auf. Interessiert lässt du dich darauf ein. Du kannst dir sicher sein: Es ist vollkommen egal was du an dieser Stelle erwartest, es wird nicht passieren,
dafür jede Menge andere ziemlich interessante Dinge. Ob das Geschehen letztendlich zur Lösung deines Problems beiträgt ist ne andere Frage. Aber es ist ein Anlass noch einen Kaffee zu trinken.
9. Letztendlich funktioniert dein Plan doch. Warum genau kannst du dir jetzt auch nicht erklären. Du wunderst dich schon lange nicht mehr. Aber du könntest noch einen Kaffee trinken...

Irgendwie läuft das hier so. Man wird sehr gelassen. Ich glaube der ganze Kaffee wird konsumiert damit man vor lauter Relaxedsein nicht einpennt. Achja und by the way: Somebody stole my Pyjama. Hinweise nehme ich an dieser Stelle gerne entgegen. Bin dann mal Kaffee machen...
18.02.2008
lost in translation
Irgendwo da, wo sich eigentlich meine Füße befinden sollten ist so ein merkwürdiges taubes Gefühl. Das tückische an dieser Stadt ist, das auf der Karte jedes Ziel so nah aussieht. Was es ja auch ist. Also luftlinientechnisch. Das hier die Strassenzüge ein ewiges auf und ab sind, (ich spreche davon, dass man sich teilweise im 45°-Winkel zum Erdboden einen "Hügel" hochschleppt) also dieses Bergzeug, das vergisst man immer.
Ich habe auch unfreiwillig eine kleine Stadtrundfahrt gemacht, leider unterirdisch. Als die U-Bahn irgendwann aus den Tiefen auftauchte sah ich voller Erstaunen das Stadion, Benfica glaub ich. Könnte aber auch Sporting gewesen sein. Es rauschte zu schnell an mir vorbei. Das war dann wohl ein bisschen zu weit gereist. Eigentlich wollte ich nämlich zur Uni. Die hab ich dann auch gefunden, allerdings irgendwie nicht meine Fakultät. Die befindet sich nämlich als einzige ganz woanders, wie mir eine nette Studentin nach einer laaaangen Odyssee erklärte. Sie hat den Versuch irgendwann aufgegeben mir den Weg zu erklären und mich freundlicherweise einfach direkt hingebracht. Lustig sind auch die ersten Sprachversuche. Warum antwortet eigentlich jeder sofort auf Englisch? Und warum nie auf meine Frage? Und warum sind alle Zimmer schon vergeben oder befinden sich da wo man nienienie hinziehen sollte?

Das hier ist übrigens an der Wand direkt vor der Haustür vom Hostel. Hmm. Bezeichnend irgendwie.

Wie auch immer, der Tag hat mich Demut gelehrt aber auch verdammt viel Spass gemacht. Trotz des Chaos funktioniert dann am Ende doch immer alles, wenn auch auf unerwarteten Wegen. Mein Ohr gewöhnt sich langsam ein bisschen an die Sprache, es sind so viele nette, hilfsbereite Leute hier, überall gibt es köstliche Pasteis, es ist warm (irgendwie regenwaldig) und als heute die Sonne endlich mal rauskam saß ich grade am Miradouro, bebi uma bica und fühlte mich mächtig cansado mas noch viel mehr contente. Mit ein bisschen Sonnenluz ist die Stadt mal wirklich ein Juwel! All diese kleinen Gassen, überall sind Menschen, Pastelarias, Hunde, Blumen, Kinder. Und nochwas ist mir aufgefallen: Irgendwie hört man überall Musik. Oder irgendwer macht welche.

(und ganz nebenbei, das möchte ich an dieser Stelle stolz erwähnen, hat das Aufladen meiner Telefonkarte wider jeglicher Prognose von allen Seiten sofort funktioniert!)
17.02.2008
ein bisschen anders...
... als gedacht. bin grade angekommen, im strööööömenden Regen. Von wegen LUZ DE LISBOA und so. Sowas hab ich in Bremen lange nicht mehr erlebt. Von der Traufe in den Regen. Pfff. Naja, in einem halben Jahr wird ja wohl zwischendurch mal die Sonne scheinen! Ich muss wohl ziemlich verloren ausgesehen haben, so klitschnass an der Strassenecke, bepackt wie ein Muli, den völlig aufgeweichten Plan in der Hand... ein netter Herr eskortierte mich mit dem Regenschirm quer durch das Strassengewirr des Bairro Alto direkt zum Hostel. Am Ende stellte sich heraus: ein deutscher Philosophieprof, der an der Nova lehrt. So klein ist die Welt. Ich musste wirklich lachen!

Jetzt trockne ich mich erstmal - frisch geduscht und todmüde - vor dem Kamin hier. Das Hostel ist wirklich sehr schön und entspannt. Überall stehen Teelichter, Kerzen und gemütliche Sofas. Und nachher kocht eine portugiesische mae leckeres Essen für uns Bewohner. Dabei liegt das Haus aber mitten im Bairro Alto, da wo die ganzen Kneipen sind, direkt am Miradouro. Mein Bett hat Tejoblick... freu mich schon auf's Aufwachen morgen! Und wenigstens die Musik ist sommerlich... feiner Funk und so...

Até logo...
14.02.2008
os últimos dias...
um instantâneo: faço as minhas malas, estou à dançar em meu quarto... a última vez... actualmente faço tudo pela última vez na alemanha. amo últimas vezes porque eles significam um episódio novo. mas ainda, esta um episódio muito irreal ... aiiiiiii, estou em confusa...

alegro-me, alegro-me, alegro-me à luz de lisboa!!!