18.02.2008
lost in translation
Irgendwo da, wo sich eigentlich meine Füße befinden sollten ist so ein merkwürdiges taubes Gefühl. Das tückische an dieser Stadt ist, das auf der Karte jedes Ziel so nah aussieht. Was es ja auch ist. Also luftlinientechnisch. Das hier die Strassenzüge ein ewiges auf und ab sind, (ich spreche davon, dass man sich teilweise im 45°-Winkel zum Erdboden einen "Hügel" hochschleppt) also dieses Bergzeug, das vergisst man immer.
Ich habe auch unfreiwillig eine kleine Stadtrundfahrt gemacht, leider unterirdisch. Als die U-Bahn irgendwann aus den Tiefen auftauchte sah ich voller Erstaunen das Stadion, Benfica glaub ich. Könnte aber auch Sporting gewesen sein. Es rauschte zu schnell an mir vorbei. Das war dann wohl ein bisschen zu weit gereist. Eigentlich wollte ich nämlich zur Uni. Die hab ich dann auch gefunden, allerdings irgendwie nicht meine Fakultät. Die befindet sich nämlich als einzige ganz woanders, wie mir eine nette Studentin nach einer laaaangen Odyssee erklärte. Sie hat den Versuch irgendwann aufgegeben mir den Weg zu erklären und mich freundlicherweise einfach direkt hingebracht. Lustig sind auch die ersten Sprachversuche. Warum antwortet eigentlich jeder sofort auf Englisch? Und warum nie auf meine Frage? Und warum sind alle Zimmer schon vergeben oder befinden sich da wo man nienienie hinziehen sollte?

Das hier ist übrigens an der Wand direkt vor der Haustür vom Hostel. Hmm. Bezeichnend irgendwie.

Wie auch immer, der Tag hat mich Demut gelehrt aber auch verdammt viel Spass gemacht. Trotz des Chaos funktioniert dann am Ende doch immer alles, wenn auch auf unerwarteten Wegen. Mein Ohr gewöhnt sich langsam ein bisschen an die Sprache, es sind so viele nette, hilfsbereite Leute hier, überall gibt es köstliche Pasteis, es ist warm (irgendwie regenwaldig) und als heute die Sonne endlich mal rauskam saß ich grade am Miradouro, bebi uma bica und fühlte mich mächtig cansado mas noch viel mehr contente. Mit ein bisschen Sonnenluz ist die Stadt mal wirklich ein Juwel! All diese kleinen Gassen, überall sind Menschen, Pastelarias, Hunde, Blumen, Kinder. Und nochwas ist mir aufgefallen: Irgendwie hört man überall Musik. Oder irgendwer macht welche.

(und ganz nebenbei, das möchte ich an dieser Stelle stolz erwähnen, hat das Aufladen meiner Telefonkarte wider jeglicher Prognose von allen Seiten sofort funktioniert!)
1 Comments:
Blogger Dennis said...
Treffe hier auch ständig auf deutsche Schriftzüge, die mir dann an diesem Orte immer etwas fremd erscheinen und garnicht wie das Stück Heimat, die sie ja eigentlich sind.